Vereinsrekorde für Marvin Beckemper und Reyk Rüger

Bei den diesjährigen Deutschen Mannschaftsmeisterschaften Schwimmen in Hildesheim (Landesliga Niedersachsen) hat sich die 1. Herrenmannschaft des WASPO Nordhorn herausragend behauptet. Nach einem nervenaufreibenden Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem 2. Bundesliga-Absteiger Delmenhorster SV und zwei neuen Vereinsrekorden konnten die WASPO-Herren den diesjährigen Landesligawettkampf überraschend für sich entscheiden.

Am 04.02.2018 fanden in Hildesheim die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften Schwimmen (DMS) der Landesliga statt. Bei dem bedeutendsten Mannschafts-Wettkampf des Jahres werden die olympischen Individualstrecken jeweils zwei Mal geschwommen, wobei jeder Schwimmer höchstens vier Mal an den Start darf. Die geschwommenen Zeiten werden in Punkte nach der DSV-Punktetabelle umgerechnet, diese ergeben addiert die Mannschaftsleistung. Diese Ausgangskonstellation stellt für die Trainer des Teams eine besondere Herausforderung dar, denn bei der Mannschaftsaufstellung muss das Gleichgewicht zwischen notwendiger Pausenerholung und einer leistungsstarken Streckenbelegung gefunden werden.

Mit diesem Erfolg und mehr als 13.000 Gesamtpunkten landeten die WASPO-Herren weitaus mehr als einen Achtungserfolg, der für viele überraschte Reaktionen in der Landesliga sorgte – vor allem in Delmenhorst, wo man sich des Sieges im Vorfeld eigentlich schon sicher gewesen war.

Im Mannschaftsranking wechselte im Vormittagsabschnitt des Wettkampfs die Führung nach fast jeder Strecke. Auch wenn WASPO seine Führung nach der Mittagspause zunächst leicht ausbauen konnte, schmolz während des Nachmittags der Abstand zu den Verfolgern zusehends. Als Gejagte vermochten die WASPO-Herren sich allerdings zu steigern, so dass die zunehmend nervöser werdenden Schwimmer des Delmenhorster SV letztendlich nicht vorbeiziehen konnten.

Derzeit stehen die siegreichen Nordhorner Schwimmer sogar als Kandidaten für einen Aufstieg in die 2. Bundesliga an. Das endgültige Ergebnis steht erst dann fest, sobald am nächsten Wochenende die Landesliga in Schleswig-Holstein ausgeschwommen ist.

Die überdurchschnittlich starke Mannschaftsleistung kam unerwartet, weil das Team eine Woche vor dem Wettkampf einen herben Rückschlag zu erleiden hatte. Jens Rüthemann (Jg. 1975) ist eigentlich der Mann für die „harten Sachen“ der DMS, sprich: für die 400m/1500m Freistil und die 400m Lagen. Stets absolvierte er in den letzten Jahren das unbeliebteste DMS-Programm. Leider erlitt er während des Trainings im Nordhorner Hallenbad einen Handbruch, so dass er nicht mehr an den Start gehen konnte.

Die Nordhorner Schwimmer überraschten nicht nur die 9 anderen Landesliga-Vereine, sondern vor allem sich selbst. Beflügelt von den Anfeuerungsrufen vor jedem einzelnen Start, mit denen WASPO die Halle stets dominierte, wuchs das Team mit insgesamt 13 persönlichen Bestleistungen bei 26 Starts immer wieder über sich hinaus – wobei sogar zwei Vereinsrekorde purzelten.

Reyk Rüger flog über die 200m Schmetterling an seinem in 2017 aufgestellten Rekord vorbei und korrigierte diesen um über zwei Sekunden auf 2:11,25 Min. nach unten. Damit war er der schnellste Schwimmer der Liga über diese Strecke. Über die 100m-Distanz durchbrach der Schmetterling-Spezialist in 0.58,86 Min. zum ersten Mal die 1-Minute-Mauer und steht nun an Platz 2 der ewigen WASPO-Bestenliste. Über 200m Freistil schrammte Reyk in 2.00,11 Min. knapp an der 2-Minuten-Marke vorbei. Zusammen mit seiner Leistung über die 100m Freistil (0:54,63 Min.) war er für die Nordhorner mit 2243 Punkten der fleißigste Punktesammler.

Die Überraschung des Wochenendes lieferte der Brustspezialist Marvin Beckemper, der für die 200m-Brust gesetzt war. Seine 100m-Durchgangszeit lag bereits unter seiner bisherigen 100m-Bestzeit, was die Herzen seiner Teamkollegen am Beckenrand höher schlagen ließ. Auch die zweite Hälfte der Strecke schwamm Marvin bombastisch und schlug in 2:26,19 Min. mit einem neuen Vereinsrekord und als schnellster Schwimmer der Landesliga an. Eine jubelnde Mannschaft, feuchte Augen bei den Trainern und ein stolzer Schwimmer zeigen, dass sich der intensive Trainingseinsatz der letzten Monate gelohnt hat.

Ein Mammut-Programm hatte der jüngste Schwimmer der Mannschaft, Milan Monse (Jg. 2000), zu absolvieren. Auf seinem Plan standen die 200m/400m und die 1500m Freistil, sowie die 400m Lagen. Der Langstreckenspezialist bewies wieder einmal souverän, dass er  ein derart kräftezehrendes Programm mit Bravour zu meistern vermag. Milan schwamm die 200m Freistil in persönlicher Bestzeit (2:01,28 Min.) und kam auch über alle anderen Strecken nah an seine Bestzeiten heran. Er sammelte für seine Mannschaft 2146 Punkte und steht somit intern auf Rang 2 der eifrigsten Punktesammler.

Auch Adrian Bejan kam in erfreulicher Form auf gute Zeiten und sammelte bei seinen vier Starts gute 2001 Punkte . Vor allem seine Zeit über 100m Brust in 1:08,18 Min. ließ das Mannschaftskonto klingeln. Knapp dahinter liegt der vierte Stammschwimmer des Teams, Lukas Portheine, mit 1982 Punkten, der vor allem mit seinen 100m Brust in 1.09,42 Min. hervorstach. Mit weiteren schnellen Zeiten unterstrichen Adrian und Lukas ihre tragende Rolle im DMS-Team der Nordhorner Landesligamannschaft.

Sören Ekkelboom, der zunehmend mit guten Leistungen auf der Langdistanz auffällt, absolvierte in diesem Jahr drei Starts für die WASPO-Herren. Die 1500m Freistil schwamm er mit 17:51,05 Min. in neuer Bestzeit. Auch über 400m Freistil und 200m Schmetterling erzielte er persönliche TOP-Zeiten. Marcel Ekkelboom (Jg.1964) bewies erneut, was noch in ihm steckt und katapultierte die Mannschaft mit seinen Zeiten über 100m Schmetterling und 50m Freistil nach vorne. Sie bedeuten zugleich Platz 1 und 2 der deutschen Bestenliste seiner Altersklasse.

Moritz Richter und Phillipp Müller waren rechtzeitig zur Vorbereitung der DMS ins Trainings- und Wettkampfbecken gestiegen und teilten sich die Rückendistanzen. Moritz übertraf die in ihn gesetzten Erwartungen um Längen. Mit seiner neuen Bestzeit von 2:14,44 Min. über die 200m Rücken übertraf er seine bisherige Bestzeit um mehr als sechs Sekunden. Moritz schaffte somit die größte Verbesserung des Wochenendes und springt damit auf Platz 4 der ewigen WASPO-Bestenliste. Auch über die 100m Rücken bestätigte er seine starke Form in 1:02,41 Min. und schwimmt über beide Strecken sogar am Vereins-Youngster Milan Monse vorbei. Auch der reaktivierte Philipp Müller trug mit seinen starken Leistungen, die sogar an seine persönlichen Bestzeiten von vor 10 Jahren herankamen, einen unersetzlichen Teil zur Mannschaftsleistung bei.

Eine 2018 unglaublich starke DMS-Mannschaft, die merklich von einem ausgeprägten Mannschaftsgeist profitiert hatte und mit dem Titel des Mannschaftsmeisters gekrönt wurde, bleibt noch lange in besonderer und vor allem stolzer Erinnerung bei den Schwimmern und Trainern. Es beweist wieder einmal, dass Schwimmen alles andere als eine Einzelsportart ist und trainingsintensive Jahre Früchte tragen. Die Mannschaft erwartet nun mit Spannung das Ergebnis der noch ausstehenden Landesliga in Schleswig-Holstein, welches über einen Aufstieg in die 2. Bundesliga entscheidet.

 

Kategorien: 2018Bericht