Weil es im vorigen Jahr so schön war…
Und wieder geht`s los! Nachdem wir im letzten Jahr so zufrieden mit unserem Gölenkamp-Revival nach 10 Jahren Pause waren, organisierten wir, die WaspoJugend, wieder unser Camp in der Grafschaft. In diesem Jahr meldeten sich fast doppelt so viele Kinder an wie im Vorjahr und genau das stimmte uns äußerst positiv – nicht nur wir hatten im letzten Jahr Spaß, sondern auch die Kinder. Also ging es am letzten Ferienwochenende mit dem Fahrrad wieder zu dem bekannten Übernachtungsplatz im Wald mit kleinem See dabei. Nachdem die Route im Vorfeld von unseren fleißigen Fahrradbegleitern neu erkundet wurde, verlief der Hinweg fast ohne Probleme (einen Fahrradausfall mussten wir vermerken) und die Kinder kamen wohlauf im Zeltlager an. Die Zelte wurden bezogen, die Regeln besprochen und der Spaß konnte beginnen.
Für den Ankunftstag war natürlich schon für Programm gesorgt und so durften die Kinder entscheiden, ob sie erst den schlammigen See oder doch die T-Shirts bemalen wollten. Es wurde bis zum Abendessen gemalt, das Gelände erkundet und im Wasser getobt, bis sowohl Kinder als auch Betreuer es nicht erwarten konnten, das leckere Curry-Geschnetzelte von Ines zu essen. Da sich auf der Fahrradfahrt vier der Jungs durch permanentes Gerede von völligem Blödsinn und das In-den-Wahnsinn-Treiben von Sören das Los für den Spüldienst am Abend erarbeitet hatten, war das Thema für den Abend auch schon erledigt. Während die vier Küchenhilfen die Betreuer in der Küche für eine ganze Weile beschäftigten und nicht unbedingt durch Schnelligkeit glänzten, konnte der Rest der Truppe sich schon einmal bereit für die erste große Werwolf-Runde machen. Felix hatte aus dem beliebten Spiel für zehn Leute kurzerhand ein Spiel für 60 Leute kreiert und all seine Kreativität in das Projekt gesteckt, was bei den Kindern extrem gut ankam. Die nächsten vier Tage wurden somit ca. 100 Runden Werwolf gespielt und im Gesamten wurde der Werwolf zum Motto der Fahrt. Aber irgendwann wurden die ersten Kinderaugen klein und die lange Fahrradfahrt machte sich in Form von Müdigkeit bemerkbar, sodass alle nach dem Zähneputzen und dem „SiPi“ (Sicherheitspipi) in ihren Betten lagen und die Stunde bis zum nächsten Tag im Traumland verbringen konnten.
Für den nächsten Tag war nämlich wieder viel geplant. Leider spielte das Wetter jedoch nicht ganz so mit wie es sollte. Am Vormittag ließen wir uns davon jedoch nicht beeindrucken und bauten den Berg zum See herunter unsere eigene Wasserrutsche mit Pumpe und Plane auf. Mit oder ohne Reifen rasten Kinder und Betreuer ins grüne Wasser und wärmten sich durch den Sprint den Abhang hoch wieder auf, um ein weiteres Mal die Rutsche runterzuschießen. So eine Rutsche kann Groß und Klein dann auch ganze drei Stunden beschäftigen. Zum Mittag gab es leckere Bolognese. Bis dahin hielt sich der Regen auch noch zurück. Doch nachdem sich der Himmel schon den ganzen Vormittag eher in gräulichen Farben hielt, musste ja auch irgendwann das vorhergesagte Unwetter kommen – und es kam. Anstatt die geplante Strandolympiade zu spielen, wurde die Kraft ganz anders benötigt. Damit das Wasser nicht in die Zelte laufen konnte, gruben die Sören, Reyk, Felix und Philip mit tatkräftiger Unterstützung von ein paar hartgesottenen Kindern Gräben um die Zelte und schaufelten Sand auf die Zeltplanen. So konnten alle ganz entspannt den Regen abwarten, dabei Dame und Mühle spielen, bei der spontanen Kinderdisko mit Neele, Cathy und Marloes das Tanzbein schwingen oder sich einfach nur ausruhen und Kräfte sammeln. Nach langen Überlegungen und Voraussagungen über das Wetter am Abend entschlossen wir uns dazu, die Nachtwanderung auf Gut-Glück heute durchzuführen. Und tatsächlich hörte es auf zu regnen, sodass unsere beiden Spielerfinder Philip und Felix ihre Nachtwanderung vorbereiten konnten, während die Kinder am Lagerfeuer saßen und mit Spannung warteten. In diesem Jahr sollte die ganze Geschichte etwas anders ablaufen. Das Werwolf-Spiel wurde ausgeweitet zu einer Art Schatzjagd, bei der die Kinder in 5er-Gruppen verschiedene Stationen finden mussten und dort Hinweise bekamen, die sie schlussendlich zum Ziel führten, wo sie dann einen Zaubertrank vorweisen mussten, der die tote Dorfbewohnerin Hanna wieder zum Leben erwecken sollte. So statteten sie Cathy auf dem Leuchtturm einen Besuch ab und sammelten die Zutaten für ihren Zaubertrank, hörten bei Marloes die Geschichte vom Grimm und dem Werwolf und wurden von Sören durch den Wald gejagt. Wir entschuldigen uns jetzt schon einmal bei allen Eltern, falls es nun Kinder gibt, die noch weniger alleine im Wald sein wollen. Aber es kamen alle ungeschoren davon, keiner wurde vom Werwolf gepackt und auch Hanna konnte gerettet werden. Dieser Tag schien noch anstrengender gewesen zu sein als der Vortag. Gepaart mit weniger Schlaf als zu Hause ergab dies einen ruhigen Abend. Während Marloes Nachtgeschichte war sicher die Hälfte der Kinder schon in einem ganz anderen Universum unterwegs.
Am Samstag brach der letzte ganze Tag an und heute stand viel Bewegung auf dem Programm. Nach dem Frühstück wurde das obligatorische Chaosspiel gespielt, in kleiner Sonderedition. Wieder in 5er-Gruppen mussten die Kinder verschiedene Kärtchen mit Zahlen und dazugehörige Begriffen auf dem Gelände finden und dann Aufgaben erledigen. Nach drei Fehlversuchen musste die ganze Gruppe zum See rennen und ein vorgegebenes Körperteil in das Wasser tunken – Begeisterung sah anders aus. Während die einen voller Motivation von Kärtchen zu Kärtchen rannten, brachten die anderen mit grimmigen Gesichtern ihre Unfreude an dem Spiel zum Ausdruck – zur Belustigen der Betreuer. Eine kleine Ankündigung: das machen wir nächstes Jahr wieder. Zum Mittag gab es heute nur Brötchen und Kuchen, denn für den Abend hatten wir Grillen geplant. Aber zunächst gab es die Möglichkeit für die Kinder, sich richtig auszupowern, denn wir wollten mit dem Fahrrad nach Uelsen zum Waldbad fahren. Die Kinder, die das Fahrrad noch nicht wieder sehen konnten oder einfach keine Lust auf Freibad hatten, blieben am Camp und spielten mit Sören und Hanna Werwolf oder schwammen im „Natur-Freibad“. Aufgrund des etwas bescheidenen Wetters war im Waldbad absolut nichts los. Somit konnten die Kinder und Marloes alle Becken in Beschlag nehmen, Rutschcontests und Sprungsessions machen, Unterwasserstrudel produzieren oder Hundehütte spielen. Nach zwei Stunden waren alle so durchgefroren, dass alle zum Duschen geschickt wurden – dadurch war gewährleistet, dass die Kinder wenigstens einmal in den vier Tagen sauberes Wasser sahen. Wieder „zuhause“ war der Grill schon am Start, die Würstchen aufgetaut und die Salate auf dem Tisch. Wir bekamen noch Besuch von Gaby mit Hund Boe und Detlef. Am letzten Abend gab es, wie versprochen, Stockbrot und Marshmallows am Lagerfeuer. Alle waren gut zufrieden und schlugen sich die Bäuche voll, um danach müde ins Bett zu fallen, für eine letzte Nacht im Zelt.
Natürlich fing der Abreisetag nicht anders an als die Tage zuvor: mit Frühsport. Mit Macarena und „Fit-wie-ein-Turnschuh“ sollten alle mit viel Energie in den Tag starten – was bei den einen mehr, bei den anderen weniger klappte. Nach dem Frühstück versammelten sich alle am See, um in die Gruppen eingeteilt zu werden und die späteren Putz- und Aufräumaufgaben zu bekommen. Zuvor wurde aber noch ein Sonderpreis verteilt: Charakterschnitte 2019. Dieser Preis wurde spontan ins Leben gerufen, aus dem einfachen Grund, weil ein Teilnehmer extrem positiv durch sein soziales Verhalten aufgefallen ist. Und das war Bugra. Bugra hatte sich das ganze Wochenende lang um alle anderen Kinder gekümmert, besonders um Heimwehkinder, indem er mit diesen Dame oder Mühle spielte. Bei den Gruppenaufgaben bezog er immer alle in die Aufgaben mit ein und motivierte seine anderen Mitstreiter. Dieses Verhalten wollten wir belohnen und fördern, weswegen wir diese Auszeichnung ins Leben gerufen haben. Danach machten sich alle Kinder an die Arbeit und bis das letzte Team, das Klo-Team, fertig war, halfen alle tatkräftig mit. Danach schwangen sich wieder alle auf die Fahrräder, um gen Heimat zu fahren, während Reyk und seine fleißigen Eltern mit dem Abbau der Zelte beschäftigt waren.
Insgesamt waren wir super zufrieden mit Gölenkamp 2019. Wir wollen uns besonders bei allen Eltern bedanken, die nicht nur Kuchen gebacken haben oder für uns gekocht haben, sondern beim Abbau und Aufräumen mitgeholfen haben. Ohne euch würden solche Veranstaltungen nicht einmal halb so gut funktionieren und wir sind froh, dass wir uns auf euch verlassen können. Des Weiteren wollen wir uns bei den anderen Helfern bedanken, die noch vorbeigekommen sind und uns beispielsweise bei den Aktionen unterstützt oder als Fahrradbegleiter mitgefahren sind. Das Obst wurde uns auf dieser Freizeit freundlicherweise von Rewe gesponsert – besten Dank auch dafür!
Wir freuen uns schon jetzt auf Gölenkamp 2020
Eure WaspoJugend!