Am 14. Dezember 2025 fand der Deutsche Mannschaftswettbewerb Schwimmen (DMS) der Landesliga in Hannover statt. Für den Waspo Nordhorn und seine Schwimmer:innen ist dieser Wettkampf einer der wichtigsten des Jahres: Bei den DMS schwimmen alle Aktiven ihre jeweils besten Strecken und sammeln so möglichst viele Punkte für die Mannschaft. Es wird nicht nach Alter unterschieden; stattdessen ist für die Punktzahl entscheidend, wie weit man mit der geschwommenen Zeit vom aktuellen Weltrekord entfernt ist. Alle olympischen Einzeldisziplinen werden zweimal absolviert, mit Ausnahme der 800 und 1500 Meter Freistil: Die langen Freistilstrecken schwimmt jedes Team nur einmal. Außerdem darf eine Person nicht zweimal für die gleiche Disziplin gemeldet werden.

Die Schwimmerinnen und Schwimmer des Waspo Nordhorns bei der DMS-Landesliga im Stadionbad Hannover.

Die Männer des Waspo Nordhorn konnten mit 17687 Punkten und über 1400 Zählern Abstand zum Delmenhorster SV und ASC Göttingen auf den ersten Platz schwimmen. Die Aktiven dürfen nun auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga hoffen; Gewissheit besteht aber erst Ende Januar, nach dem Landesliga-Durchgang in Schleswig-Holstein. Zu verdanken ist dieses hervorragende Ergebnis elf Schwimmern, die in den letzten Monaten strikte Vorbereitungen und harte Trainingseinheiten absolviert haben.

Der erste Aktive der Herren war Philip Mundt mit den 100 Meter Lagen. Mit seiner Zeit von 1:06,82 Minuten startet er den Wettkampf mit positiver Stimmung. Auch am restlichen Tag weist Philip zufriedenstellende Leistungen vor. Allgemein sind die DMS bei den Waspo-Aktiven als der Wettkampf bekannt, bei dem am meisten und am lautesten angefeuert wird. Von dieser Atmosphäre profitierte vor allem Ben Strötker, der bei den Trainer:innen die eine oder andere Freudenträne rollen ließ: Er absolviert die 200 Meter Freistil mit einer grandiosen Zeit von 2:01,14 Minuten und unterbietet somit seine persönliche Bestzeit um 4 Sekunden. Auch über 400 und 800 Meter Freistil schwamm er grandiose Bestzeiten. Für Luuk Ruinemans war dieses Wochenende eine Premiere, denn er startet zum ersten Mal für den Waspo. Mit einer Zeit von 59,55 Sekunden über 100 Meter Rücken blieb nur wenige Zehntelsekunden über dem Vereinsrekord und „sprang“ damit prompt auf Platz 2 der ewigen Bestenliste. Auch seine weiteren Rückendisziplinen überzeugten die Trainer:innen. Felix Morshuis kam extra aus den USA von seinem Auslandsstudium zurück, um die Mannschaft beu den Brust-Disziplinen zu unterstützen. Während sein Comeback bei den 100 Metern etwas holprig geriet und er beim Nachschwimmen einen zuvor gemachten Fehler wieder gut machen musste, verliefen seine restlichen Strecken einwandfrei und gewohnt stark. Auch Reyk Rüger, der sich in den letzten Monaten mit Schulterschmerzen quälte, kann mit den Ergebnissen des Wochenendes zufrieden sein und nun endlich die lang ersehnte Trainingspause einlegen.

Ein weiteres Highlight am Wochenende waren die Vereinsrekorde von Arne Möller. ,,Der Möller-Böller hat wieder gezündet“, schreibt Jan-Hendrik Veltmaat im beliebten Live-Ticker auf der Waspo-Webseite. Und er behält recht: Arne Möller konnte bei zwei seiner Schmetterling-Vereinsrekorde die Messlatte für die anderen noch etwas höher legen. Außerdem ergatterte er sich über die 200 Meter Freistil einen weiteren Platz 1 in der ewigen Bestenliste: Mit einer Traum-Zeit von 1:51,40 Minuten lässt er den zuvor Erstplatzierten Jano Schröder ganze 2 Sekunden hinter sich. Milan Monse durfte am Wochenende die mörderischen 400 Meter Lagen bezwingen. Nach einem soliden Ergebnis ging er kurze Zeit später auch noch für die 200 Meter Lagen ins Wasser und schwamm hier eine Zeit von 2:18,33 Minuten, welche nur 3 Sekunden von seiner sechs Jahre alten Bestzeit entfernt ist. Neal Reineke war neben Felix Morshuis der zweite Brustschwimmer am Wochenende. Trotz ein paar Schwierigkeiten auf den kurzen Distanzen beweist er sein Können über die 200 Meter Brust und schwimmt an seine persönliche Bestzeit heran (2:29,51 min). Die Sprint-Experten aus dem Herrenteam waren dieses Jahr die Routiniers Sören Ekkelboom (50 m Rücken) und Johann Küpers (50 m Schmetterling, 50 m Freistil). Das Gegenstück bildete Jens Rüthemann, der am Wochenende die 400 und 1500 Meter Freistil gewohnt souverän besetzte. Arne Möller sammelte etwa 20 Prozent der Gesamtpunkte (durchschnittlich 680 Punkte pro Start) und ist damit der erfolgreichste Punktesammler. Auch Luuk Ruinemans sammelte erstaunlich viele Punkte; durchschnittlich ergattert er 569 Punkte pro Strecke.

Die Frauen waren am Wochenende mit neun Schwimmerinnen in Hannover. Alina Bohlen eröffnete den Wettkampftag freudig mit ihren 100 Meter Lagen und einer Zeit von 1:12,59 Minuten. Vor allem ihre Sprintstrecken liefen besonders gut, über 50 Meter Schmetterling konnte sie sogar ihre persönliche Bestzeit (30,40 s) verbessern. Als zweites ging Ana Tudor and den Start und zeigte über 200 Meter Freistil eine zufriedenstellende Leistung, knapp über ihrer Bestzeit (2:21,45 min). Außerdem bezwang sie die 400 und 1500 Meter Freistil. Auf der längsten Freistilstrecke knackte sie fast die 19-Minuten-Marke; eine Zeit von 19:01,19 Minuten bedeutet Platz zwei in der ewigen Bestenliste. Inken van Slooten kämpfte wie Reyk Rüger schon länger mit Schulterbeschwerden, weshalb sie ihre Erwartungen an das Wochenende etwas herunterschrauben musste. Trotzdem kann sie sich über eine starke Sprintzeit über die 50 Meter Freistil (28,37 s) freuen. Auch Mariella Koers ging mit Beschwerden an den Start und während die kurzen Bruststrecken gut liefen, bereitete ein Knieproblem ihr bei den längeren Distanzen Schwierigkeiten. Die 400 Meter Lagen setzte Mariella deshalb nach Absprache mit Trainerin Gaby Ekkelboom aus, Norah Kiehl vertrat sie. Diese bewies ihr Können nicht nur über ihre 100 Meter Lagen (1:11,76 min), sondern zeigte spontan auch, dass sie die 400 Meter Lagen beherrscht: Norah schlug nach 5:49,32 Minuten an und war damit 21 Sekunden schneller als noch ein Jahr zuvor. Joana Kalter war an diesem Wochenende seit Langem wieder im Wasser und kratzte mit einer Zeit von 32,90 Sekunden an ihrem eigenen Vereinsrekord über 50 Meter Rücken. Marloes Ekkelboom zeigte trotz vorheriger Krankheit eine starke Leistung und kann sich sogar über eine neue Bestzeit über die 50 Meter Schmetterling (30,09 s) sowie Platz 2 in der ewigen Bestenliste freuen. Auch ihre anderen Strecken absolvierte sie hervorragend: Über 100 Meter Freistil (01:01,30 Minuten) verpasste sie ihre Bestzeit aus dem Jahr 2014 nur um 1,5 Sekunden. Das konsequente Training zahlte sich auch bei Sabrina Helper aus; sie konnte am Wochenende zwei neue Bestzeiten feiern. Die 1500 Meter Freistil schwamm sie in 10:46,69 Minuten und über die 200 Meter Schmetterling durchbrach sie mit 2:49,36 Minuten die 2:50-Mauer. Ohnehin gut drauf und auch stärkste Schwimmerin des Wochenendes war Julia Snippe, die mit zwei neuen Vereinsrekorden glänzte. Über 100 Meter Brust verbesserte sie ihren eigenen Rekord von Anfang November schon wieder um fast 2 Sekunden (1:14,81 min). Über 200 Meter Lagen nahm sie Marloes Ekkelboom die Vereinskrone ab. Sie verbesserte den Alt-Rekord um fast 3 Sekunden auf 2:28,56 Minuten. Zwei weitere persönliche Bestzeiten schaffte Julia über 200 Meter Freistil und 400 Meter Lagen, wobei sie nun auch den Ekkelboom-Rekord über die lange Lagendistanz mittelfristig in den Blick nehmen möchte. Am Ende sammelten die Frauen insgesamt sehr starke 16 075 Punkte und belegen damit den 4. Platz in der Landesliga. Die fleißigste Punktesammlerin bei den Damen war Julia Snippe mit durchnittlich 540 Punkten pro Strecke. Sie sammelte 17 Prozent der Gesamtpunkte. Auch Marloes Ekkelboom trug mit durchschnittlich 495 Punkten wesentlich zur Mannschaftsleistung bei.

Insgesamt war es ein sehr erfolgreicher Wettkampftag für den Waspo Nordhorn, der die gesamte emotionale Bandbreite für die Schwimmerinnen und Schwimmer bereithielt . Die Aktiven blicken erschöpft, aber auch stolz auf die gemeinsame Leistung im Stadionbad Hannover zurück.

Kategorien: 2025