„Dieses Pfingstschwimmfest war wohl das herausforderndste in unserer Vereinsgeschichte“, resümieren Herbert Egbers und Gaby Ekkelboom das 48. Internationale Pfingstschwimmfest. Noch nie zuvor musste der Verein so viele unvorhersehbare und zugleich unkontrollierbare Krisensituationen meistern: Starke Regenschauer, stürmische Böen – die am Sonntagmorgen sogar die überdachte Startbrücke zerstörten – sowie technische Probleme mit dem Wettkampferfassungssystem sorgten für Dauerstress. Ruhe? Fehlanzeige.

Doch genau in diesen Momenten zeigte sich der wahre Teamgeist: Vereinsmitglieder, Aktive, Eltern, Trainerinnen und Trainer arbeiteten Hand in Hand, um jede Herausforderung gemeinsam zu bewältigen. Die großartige Solidarität unter den Vereinen aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden trug zusätzlich dazu bei, die Stimmung trotz widriger Bedingungen hochzuhalten. Das Motto lautete: Weiter geht’s – trotz Regen!

Und sportlich? Ebenfalls ein voller Erfolg. Trotz kühler Temperaturen an Land und im Wasser konnten die Grafschafter Vereine mit ihren Leistungen hochzufrieden sein. Für den Waspo Nordhorn bedeutete das Pfingstwochenende mit 62 Medaillen und einem dritten Platz im Gesamt-Medaillenspiegel einen großen Erfolg. Dabei gab es einige echte Höhepunkte.

Besonders gefeiert wurde der Sieg von Arne Möller, der sich überraschend den Rücken-Pokal, gestiftet von Gerd Börger, sichern konnte. Damit ging diese Trophäe erst zum zweiten Mal überhaupt an einen Wasporaner. Favorit Luuk Ruinemans aus Denekamp musste sich geschlagen geben, während Möller als Außenseiter auf der Außenbahn glänzte. Obwohl Rückenschwimmen nicht zu seinen Spezialdisziplinen gehört, zahlte sich der gezielte Trainingsfokus aus.

Auch die Staffeln sorgten für Jubel: Die Herrenstaffel mit Milan Monse, Felix Morshuis, Arne Möller und Ben Strötker gewann zum ersten Mal überhaupt die 4×100 Meter Lagen und konnte sich zusätzlich über einen Podestplatz in der Freistilstaffel freuen. Die Damen standen dem in nichts nach: Inken van Slooten, Julia Snippe, Mariella Koers, Marloes Ekkelboom und Sabrina Helper schwammen ebenfalls in beiden Staffelwertungen unter die Top drei.

Der Waspo glänzte zudem über die 100 Meter-Strecken bei den Männern mit einer beeindruckenden Goldquote: Alle Distanzen wurden von Nordhorner Schwimmern gewonnen. Besonders Felix Morshuis überzeugte als schnellster Brustschwimmer des gesamten Wettkampfs.

Bei den Damen ragte der Jahrgang 2007/2008 hervor. Inken van Slooten sammelte fünf Medaillen – und war damit die fleißigste Medaillensammlerin. Julia Snippe folgte mit vier Podestplätzen, während Brust-Spezialistin Mariella Koers alle ihre vier Medaillen auf ihrer Paradestrecke holte. Neuzugang Ana Tudor feierte ein gelungenes Pfingst-Debüt mit drei Medaillen, darunter ein Sieg.

Auch der Nachwuchs überzeugte: Norah Kiel zeigte sich in Topform mit drei Podestplätzen und zwei Jahrgangssiegen, Romy Wolf triumphierte über ihre Spezialstrecke 200 Meter Rücken. Zudem zeigten Hajo Kupsch, Leander Moebius und Tom Jansen aus dem Perspektivteam ihr Können. Auch Lenny Jansen, Ina Löbens und Clara Zötzel aus dem Juniorenbereich standen den Älteren in nichts nach.

Zu den weiteren Medaillengewinner*innen zählten: Sina Kamps, Jannes Löcken, Kaja Lohuis, Svenja Niehaus, Diana Rüthemann, Paul Knoop und Timon Bloemen.

Auch der TuS Neuenhaus ließ sich vom Wetter nicht beeindrucken. Als einer der Top-5-Vereine im Medaillenspiegel sammelten die Dinkelratten insgesamt 22 Medaillen. Die Geschwisterpaare Evelyn (3 Mal Gold) und Hayley Harmelink (2 Mal Gold) sowie Tjalda (2 Mal Gold) und Bente Brink (1 Mal Gold) trugen maßgeblich zum Erfolg bei. Charlotte Brouwer überzeugte über die Rückenstrecken und Anni Menken sicherte sich ebenfalls Platz eins auf dem Treppchen.

Trotz widrigster Bedingungen wurde am Sonntag sogar ein neuer Pfingstrekord geschwommen: Über 100 Meter Schmetterling setzte sich Manon Compagner vom Dedemsvaarter AC mit einer Zeit von 1:02,71 Minuten durch. Ein starkes Ausrufezeichen!

Und auch der traditionsreiche Rückenpokal des BNN wurde feierlich von Maik Girmendonk überreicht. Bei den Damen ging dieser zum vierten Mal in Folge, mit großem Abstand, an Ismay Lichtendonk, ebenfalls vom Dedemsvaarter AC.

Was bleibt, ist mehr als nur eine beeindruckende Medaillenbilanz. Es ist das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, die auch dann zusammenhält, wenn nichts nach Plan läuft. Ob beim spontanen Pavillonaufbau nach dem Sturm, beim Anfeuern am Beckenrand oder bei der legendären Schaumparty von einem der niederländischen Vereine am Samstagabend: Das 48. Pfingstschwimmfest war ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass sportlicher Erfolg und gelebter Zusammenhalt sich nicht ausschließen – sondern im besten Fall gegenseitig beflügeln.

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