Mit fünf jungen Debütanten im Team belegen die Grafschafter Schwimmer in Hannover den 6. Platz
Am 05.02. wurden im Stadionbad Hannover die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften Schwimmen (DMS) der Landesliga Niedersachsen erstmalig nach der Coronapandemie wieder ausgetragen. Hier kämpfen normalerweise je zwölf Männer- und Frauenmannschaften um den Verbleib bzw. den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Bei den Männerteams gab es jedoch drei Abmeldungen, da die Vereine während der Schließungszeiten viele Schwimmer verloren hatten. Abstiegsgefährdet war in diesem Jahr also nur der 9. Platz. Die abgemeldeten Mannschaften dürfen sich im kommenden Durchgang in der Bezirksliga erneut anmelden. Die Waspo-Herren starten seit 2017 in der Landesliga und können dank guter Leistungen eines verjüngten Teams ein weiteres Jahr dort verbleiben.
v.lks.: Reyk Rüger, Sören Ekkelboom, Ian Kuprecht, Marvin Beckemper, Johann Küpers, Neal Reineke, Felix Morshuis, Milan Monse, Philip Mundt, Ben Strötker, Jano Schröder, Lukas Bouwkamp
An diesem Tag dreht sich alles um das Punktesammeln. Jede Wettkampfstrecke wird zweifach belegt und die geschwommene Zeit in Punkte umgerechnet. Hier wird sich am jeweils aktuellen Weltrekord orientiert, der die 1000 Punkte markiert. Johann Küpers (Jg. 2005), Ben Strötker, Ian Kuprecht (beide Jg. 2007), Neal Reineke (Jg. 2008) und Jano Schröder (Jg. 2009) durften zum ersten Mal bei einer DMS ihr Können beweisen. Das Durchschnittsalter sank damit im Vorjahresvergleich erheblich von 28 auf 20 Jahre. Besonders Jano und Johann zeigten am Wochenende ihre Dominanz auf den Mittel- und Sprintstrecken.
Jano startete zwar als jüngster Debütant, wurde aber gleichzeitig eifrigster Punktesammler der Mannschaft. Er trug bei fünf Starts 2.611 Zähler zum Gesamtergebnis bei. Herausragende Leistungen zeigte er über 100, 200 und 400m Freistilstrecken, bei denen er jeweils weit mehr als 500 Punkte einfahren konnte. Trotz eines kräftezehrenden Trainingslagers in der Vorwoche mit dem Landeskader stellte er vier persönliche Bestmarken auf. Johann bewies mit seinen Leistungen sein absolutes Sprinttalent. Über 50m Schmetterling (0.26,88 Min.) positioniert er sich hinter Vereinsrekordhalter Marcel Ekkelboom auf Platz 2 der ewigen Bestenliste des Vereins. Sein Freistilsprint (0.24,80 Min.) bringt ihn auf Platz 4 und damit knapp vor seinen Bruder Jan.
Der Einstieg in die DMS-Mannschaft erfolgt für die jungen Schwimmer häufig über die langen Distanzen. Ben und Ian wurden entsprechend über 1500 und 800m Freistil eingesetzt, die beide mit guten Bestzeiten absolvierten (19.12,70 Min.; 10.14,50 Min.). Neal durfte über die lange Lagendistanz an den Start und verbesserte sich um sechs Sekunden zu letztem Dezember (5.17,49 Min.). Alle drei kündigten bereits ehrgeizig an, im kommenden Durchgang über ihre Hauptstrecken antreten zu wollen.
Sören Ekkelboom (Jg. 1999) und Milan Monse (Jg. 2000) gingen fünf Mal an den Start und sammelten 2.430 sowie 2.326 Punkte für das Mannschaftskonto. Sören zeigte sich dabei gewohnt stark auf den Sprintdistanzen, wobei er über 50m Schmetterling in 0.27,07 Min. eine persönliche Bestzeit aufstellte. Zusammen mit seinen Leistungen über 50 und 100m Freistil erreichte er über drei Strecken mehr als 500 Punkte. Milan belegte vor allem die Mitteldistanzen und musste dabei über vier verschiedene Disziplinen an den Start. Bei einem nicht ganz einfachen Programm und zuvor schwierigen Trainingsumständen aufgrund seiner jüngst absolvierten Abschlussprüfungen bewies er aber Stehvermögen und zeigte konstant gute Leistungen.
Die auswärtigen Studenten und Berufstätigen belegten insgesamt 13 der 34 Wettkampfstrecken. Die Bruststrecken wurden von Felix Morshuis (Jg. 2003) und Marvin Beckemper (Jg. 1998) routiniert übernommen. Dabei stachen Felix 100m (1.08,09 Min.) Marvins 200m Distanz (2.31,02 Min.) mit 535 bzw. 505 Punkten hervor. Philip Mundt (Jg. 2002) belegte alle Rückenstrecken sowie die 100m Lagen. Er konnte bei drei von vier Strecken sogar neue persönliche Bestzeiten aufstellen. Reyk Rüger (Jg. 1994) war in diesem Jahr zum ersten Mal der Mannschaftsälteste. Er wurde gewohnt auf den 100m und 200m Schmetterling eingesetzt sowie auf der 100m Rückendistanz. Auch er zeigte in Anbetracht seines derzeitigen Trainingsrückstandes konstant gute Leistungen. Für ein kleines Highlight sorgte kurz vor Schluss Lukas Bouwkamp (Jg. 2001) über die 400m Freistil. Er trat hier für den ausgefallenen Jens Rüthemann an. Lukas überraschte mit gleich drei Bestzeiten in einem Rennen, indem er über 100m, 200m und 400m schneller als je zuvor schwamm.
Den potentiellen Abstiegsrang 9 hielten die Waspo-Schwimmer während des gesamten Wettkampfes weit von sich und blieben bis kurz vor Schluss auf Platz 7. Der Rückstand zum Delmenhorster SV schmolz im Verlauf des Nachmittags zusehends, was Trainer und Schwimmer sichtlich motivierte. Nach den 400m Freistil von Lukas kursierte Waspo auf Rang 6 mit nur einem Punkt Vorsprung. Entscheidend waren also die kommenden 100m Freistil, wobei ein Punkt hier weniger als 0,1 Sekunden entspricht. Beflügelt von den Schlachtrufen der Jungs, gelang es Jano in neuer Bestzeit (0.54,71 Min.), den Gegner aus Delmenhorst hinter sich zu lassen.
Neben allen guten Leistungen präsentierten sich die Nordhorner stets als ein Team mit starkem Zusammenhalt. Andere Landesligavereine betiteln die Herren als „Garanten für laute Anfeuerungen“. Bei keinem anderen Wettkampf wird die Halle durch Schlachtrufe und Pfiffe dermaßen erfüllt wie bei einer DMS, um die Teamkollegen auf dem Startblock zu Höchstleistungen zu motivieren. Spätestens nach so einem DMS-Tag wird deutlich, dass das Schwimmen der bessere Mannschaftssport ist.
Die nächsten DMS finden aufgrund einer Umstellung bereits am 17. Dezember statt.
Endstand – männlich
Platz Mannschaft/Verein Punkte Abstand 1. W98 Hannover II 18905 2. VfL Osnabrück 17466 1439 3. TV Jahn Wolfsburg I 17452 14 4. Celler SC 17415 37 5. SSG Braunschweig 16583 83 6. Waspo Nordhorn 16083 500 7. Delmenhorster SV 16057 26 8. SC Altwarmbüchen 14399 1658 9. SV Neptun Emden 13238 1161
Reyk Rüger